Unterfangen „Fassadendämmung selber machen“
Ob eine Fassadendämmung wirtschaftlich sinnvoll ist wurde bereits in einem früheren Beitrag mit dem Titel Ist eine Fassadendämmung wirtschaftlich? eingehend untersucht. Nun folgt die Frage, ob es nicht auch noch vielleicht sinnvoll sei, die Verarbeitung eines Wärmedämmverbundsystems nicht komplett oder teilweise selbst zu übernehmen. Auf den ersten Blick scheint dies wirtschaftlich sinnvoll zu sein, da die Kosten pro m² stark gemindert würden. Doch lohnt der Aufwand und das Risiko eigentlich?
Pro und Contra Projekt „Fassadendämmung selber machen“
In diesem Beitrag möchten wir gerne Heimwerkern aufzeigen, ob und in wie weit sich dieses Unterfangen lohnen könnte oder man nicht doch vielleicht mehr verliert als einem lieb ist. Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung nämlich, dass ein Abriss einer Fassadendämmung, aufgrund von mangelhafter Ausführung, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Zusatzkosten wie den Rückbau (Abriss), Entsorgung und Neukauf von Materialien nach sich ziehen kann. Diese Kosten wären nicht angefallen, hätte man hier direkt auf einen Profi zurückgegriffen. Dieses Risiko ist bekannt. Doch kennen Sie auch weitere Punkte welche für oder gegen eine eigenständige Verarbeitung sprechen ?
Wärmedämmverbundsysteme verzeihen keine Fehler
So euphorisch Heimwerker an das Projekt „Fassadendämmung selber machen“ herangehen, so schmerzt es umso mehr, zu erfahren, dass jeder noch so kleine Detailfehler katastrophale Auswirkungen nach sich ziehen kann. Wie wir in unserem Beitrag Nachteile einer Wärmedämmung bereits gezeigt haben, sind die Details entscheidend. Werden diese nicht fachgerecht ausgebildet, so zerstören Temperaturunterschiede und somit auch das Tauwasser und Zugspannungen das WDVS von innen. Pilze und Algen sind dabei das kleinste Übel. So durften wir bei einem Kunden feststellen, dass eine falsche Armierung komplett entfernt werden musste, was ihm teuer zu stehen kam: knapp 4500 € in den Wind geschossen und knapp 2000 € zusätzliche Kosten für die Entsorgung. Denn die bereits getrocknete Spachtelmasse wurde mit all ihren Unebenheiten und falschen Detailausbildungen an den Fenstern und der Tür nicht mehr wiederzuverwenden. Denken Sie auch an die Natur. Wohin mit all dem Müll ? Trockene Spachtelmasse und gerissene Dämmplatten sind nicht mehr zu verwenden.
Keine Dämmung ohne Fachkenntnisse
Besitzt der Verarbeiter keine oder nur unzureichende Fachkenntnisse, zeichnen sich Probleme bereits am Anfang ab. Planerische Details einer Fassadendämmung müssen bereits vor Beginn der Arbeiten gelöst werden und dürfen nicht erst vor Ort spontan gelöst werden, frei nach dem Motto „Pi mal Daumen“. Probleme würden sich so aufeinander aufbauen und so zwangsweise zu einer langwierigen und mangelhaften Ausführung führen.
Kurz im Überblick
Pro / Vorteile |
Contra / Nachteile |
– günstiger bei fachgerechter eigenständiger Verarbeitung-Lerneffekt sehr hoch-eigene Ideen können leichter umgesetzt werden | – hoher Zeitaufwand durch Aneignung von Fachkenntnissen und unroutinierter Arbeitsweise – WDVS verzeiht keine Fehler– Fehler kann dem Heimwerker teuer zu stehen kommen |